Vor zwei Jahren war das Duisburger Start-up „mynoise“ eines der besten Teilnehmer am Businessplan Wettbewerb Medizinwirtschaft. Jetzt zeigt sich, dass das dabei erworbene Know-how eine hervorragende Basis für den Erfolg ist, der sogar In London großen Nachhall erzeugt.
Die besten 18 Start-ups aus West-Europa kämpften dort in der letzten Woche bei dem „Get in the Ring“ Western European Finale um die Gunst der Jury und Investoren. Das von dem Duisburger HNO-Arzt Dr. Uso Walter gegründete Start-up „mynoise“ konnte nach den Wettbewerbsgewinnen „Start-up Ruhrpott“ und „Get in the Ring Germany“ nun auch in London sämtliche Vorrunden überstehen und bis in das Finale vordringen. Hier unterlag das Team denkbar knapp mit 110:109 Richterstimmen und wurde Vizemeister.
mynoise entwickelt mit seinem Team aus Ärzten, Tontechnikern und in Kooperation mit Universitäten sowie der Fraunhofer Gesellschaft eine webbasierte Online-Behandlung gegen die Volkskrankheit „Tinnitus“. Patienten können die Therapie „online“ durchführen – und dies 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche und jederzeit weltweit.
In Deutschland leiden circa 2 Mio. Menschen permanent an Tinnitus – fast jeder 5. Mensch hat irgendwann in seinem Leben Tinnitus-Beschwerden. Die Behandlungskosten lassen sich für die Krankenkassen durch den innovativen Ansatz von mynoise massiv reduzieren. Kurzfristig stehen daher Gespräche mit den Gesundheitsträgern für eine Übernahme der Kosten der Online-Behandlung an.
Dr. Walter konnte vor internationalem Publikum und Investoren eindrucksvoll darstellen, dass medizinische Online-Therapien den nächsten großen Markt bilden werden. Nach der Markteinführung in Deutschland, Österreich und der Schweiz, soll ab 2018 die Therapie in ganz Europa und ab 2019 weltweit abrufbar sein.