Health Start-ups: Corona ist vor allem Chance

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Die Corona-Krise hat der Medizin- und Gesundheitswirtschaft neue Aufmerksamkeit verschafft: Als Ausrichter des Businessplan Wettbewerbs Medizinwirtschaft hat pro Ruhrgebiet bei den teilnehmenden Start-up Gründern*innen nachgefragt, wie es ihnen geht, welchen Einfluss die Pandemie auf ihr Start-up hat, welche Vision sie mit ihrem Unternehmen haben, wie sie sich die Zukunft vorstellen, und was die Politik noch besser machen kann. Ute Günther, Geschäftsführerin von pro Ruhrgebiet, fasst das Ergebnis so zusammen: „Der Tenor der Start-ups ist mehrheitlich positiv und der Ausblick in die Zukunft vielversprechend!“

Die Corona-Pandemie ist eine große Chance für die Start-ups der Branche, wenn sie auch manche Einschränkung mit sich bringt. Gründer Dr. Ole Martin vom Start-up Dermanostic bringt es auf den Punkt, wenn er vom „Janusgesicht Corona“ spricht: „[…] zum einen führen die durch die Pandemie verhängten Einschränkungen für uns zu Problemen in der Kommunikation mit Behörden und anderen Unternehmen. Andererseits hilft uns die Corona-Zeit: Viele Patienten sind offener gegenüber telemedizinischen Diensten und sehen die Vorteile deutlicher.“

Eine Einschränkung für die Start-ups während der Pandemie stellt das Reise- und Kontaktverbot dar. Hierdurch fallen Kundenbesuche aus, Netzwerke können nicht aufgebaut, Messen nicht besucht werden und auch die Zusammenarbeit an Prototypen muss verschoben werden. Lieferengpässe bei Produktionsteilen aus dem Ausland ziehen einen Zeitverzug in der Entwicklung mit sich.

Dennoch überwiegen bei den Teams der Optimismus und die Zuversicht für die Zukunft ihres Start-ups. Die zunehmende Digitalisierung und die damit einhergehende Akzeptanz der Digitalisierung im Gesundheitswesen wird als große Chance für das Wachstum in der Zukunft gesehen. Auch das gesellschaftliche Bewusstsein für das Gesundheitswesen und die Menschen, die darin arbeiten, hat sich durch Corona zum Guten verändert: „Das Gesundheitswesen hat in der letzten Zeit eine neue Sichtbarkeit und einen neuen gesellschaftlichen Stellenwert gewonnen. Trends wie der zunehmende Mangel medizinischer Fachkräfte, der demographische Wandel und die damit einhergehende Zunahme chronischer Erkrankungen erhöhen den Bedarf an unseren innovativen Lösungen zur Automatisierung von Routine-Abläufen. Hinsichtlich unserer weiteren Geschäftsentwicklung sind wir zuversichtlich“, so Simon Kuttruf vom Start-up Praxis Concierce.Auch Lieferdienste – wie das Start-up Lamiloo – oder Anbieter von Online-Trainings – wie die Start-ups Novaheal und NeuroLifeBalance – sehen klar die neuen Chancen, die sich durch die Veränderung der Gewohnheiten der Bevölkerung ausgelöst durch die Corona-Krise ergeben.

Dürften die Gründer sich etwas von der Politik, den Institutionen oder Gründerunterstützern wünschen, so werden überwiegend eine unkompliziertere Förderung in Krisenzeiten und generell weniger Bürokratie im Gründungsprozess genannt. Florian Stumpe vom Team medicalvalues formulierte den Wunsch des Teams an die Politik so: „Es mangelt nicht an Willen oder Geld. Die Politik muss mit klaren Gesetzen und Regelungen sichere, datenbasierte Geschäftsmodelle ermöglichen, die die Behandlungsqualität erhöhen und klar definierten Datenschutzvorgaben folgen.“

Trotz der Corona Krise ist der diesjährige Businessplan Wettbewerb Medizin- und Gesundheitswirtschaft pünktlich gestartet und mit 41 teilnehmenden Teams in diesem Jahr besonders beliebt. Die Teams stammen aus 11 verschiedenen Bundesländern, wobei NRW mit über 35% die meisten Teams stellt. Den zweiten Platz teilen sich die Bundesländer Bayern und Berlin, die ebenfalls jeweils zu 15% im Wettbewerb vertreten sind.

In sechs Monaten führt der Wettbewerb die Gründer*innen zum zertifizierten Businessplan: Ziel des Businessplan Wettbewerbs ist es, zukunftsweisende medizin- und gesundheitswirtschaftliche Ideen mit Marktpotential in eine aussichtsreiche Startposition zu bringen und die Gründung und Ansiedlung innovativer Unternehmen der Medizin- und Gesundheitswirtschaft in Deutschland zu fördern.

Alle Antworten, Meinungen und Wünsche der Gründer finden Sie ausführlich, mit einem Kurzprofil des Start-ups, in unserer Kategorie „Gründerstories – Healthcare Start-ups gefragt wie nie!“    

Weitere Informationen unter www.med-startbahn.de.