Corona-Spezial
Healtcare Start-ups gefragt wie nie!

Wir haben bei unseren Start-ups aus dem AXOLOTL German Med & Health Businessplan Wettbewerb 2020 nachgefragt, wie es ihnen mitten in der Corona-Krise geht, welche Chancen sich für sie ergeben haben, mit welchen Herausforderungen sie konfrontiert sind und was die Politik besser machen kann. Durch die Corona-Krise sind sowohl medizinische Themen stärker in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt als auch die Nachfrage an digitalen Lösungen vor allem im Gesundheitswesen stark angestiegen.

Andelie GbR

Fulda

Auf Knopfdruck kühlende Ohrclips für Frauen in der Menopause, die unter Hitzewallungen leidet.

Was ist Ihre Vision? Wo sehen Sie Ihr Start-up im Jahr 2025, 2030?

Wir wollen die hilfreichste Schmuckmarke für Frauen werden, den Betroffenen mehr Lebensqualität ermöglichen und das Thema der Wechseljahre enttabuisieren. Im Jahr 2025 agieren wir auf dem Markt und sind deutschlandweit bekannt. Wir haben viele zufriedene Kundinnen und auch andere Anwendungsbereiche, wie z.B. bei Nebenwirkungen von Hormonerkrankungen oder bei Ausdauersportler*innen.

Wie bewerten Sie die Zukunft Ihres Start-ups?

Wir haben ein zukunftsfähiges Produkt, das im Laufe der Zeit immer mehr Anerkennung finden wird. Wir sprechen ein wichtiges und bisher stigmatisiertes Thema an und hoffen, auch einen Umbruch im Denken der Gesellschaft zu erlangen.

Wie wirkt sich die Corona-Pandemie auf Ihr Start-up aus? Gibt es neue Chancen oder Einschränkungen oder sowohl als auch?

Corona brachte definitiv Einschränkungen mit sich. Die Investoren sind zurückhaltender mit ihrem Budget und grundsätzlich nicht so „investitionslustig.“ Viele Messen fallen weg, wodurch es sich als schwieriger und aufwendiger gestaltet, sein Netzwerk auszubauen.
Chancen sind natürlich der digitale Fortschritt durch Skype-Meetings etc. Außerdem konnte man sich in dieser Zeit mal auf das Wesentliche im Leben konzentrieren und sich vom zum Teil sehr stressigen Arbeitsalltag erholen.

Was würden Sie sich von der Politik (oder von Institutionen, Gründerunterstützern etc.) wünschen, jetzt ad hoc oder langfristig?

Wir wünschen uns mehr Unterstützung für Start-ups im Medizinbereich. Es ist sehr schwer, sich als Unerfahrene*r im Dschungel der Medizin-Verordnungen und -Richtlinien zurechtzufinden. Bessere Netzwerke oder ein einfacheres Beitreten in diese wäre sehr hilfreich.

Dermanostic GmbH

Düsseldorf

Ärztliche Diagnose und Therapieempfehlung für Hauterkrankungen innerhalb von 24 Stunden mittels einer App.

Was ist Ihre Vision?

Unsere Vision ist, dass Patienten – egal wann und wo auf der Welt – einen schnellen Zugang zu einem Hautarzt erhalten. Mit DERMANOSTIC verändern wir die Art und Weise, wie Patienten in Zukunft mit ihrem Hautarzt kommunizieren und dadurch Wartezeiten verkürzen. Außerdem erleichtert DERMANOSTIC die Arbeit für Ärzte und schafft so mehr Zeit für die Patienten, die medizinisch kompliziert sind und wirklich viel Zeit benötigen.

Wie wirkt sich die Corona-Pandemie auf Ihr Start-up aus? Gibt es neue Chancen oder Einschränkungen oder sowohl als auch?

Für uns ist es das Janusgesicht Corona: zum einen führen die durch die Pandemie verhängten Einschränkungen für uns zu Problemen in der Kommunikation mit Behörden und anderen Unternehmen. Andererseits hilft uns die Corona-Zeit: Viele Patienten sind offener gegenüber telemedizinischen Diensten und sehen die Vorteile deutlicher. Auch steigt die Nachfrage seitens der niedergelassenen Dermatologen und Behörden nach Services wie unserem.

Was würden Sie sich von der Politik (oder von Institutionen, Gründerunterstützern etc.) wünschen, jetzt ad hoc oder langfristig?

Von der Politik würden wir uns wünschen, dass telemedizinische Angebote und Gesundheitsapps in absehbarer Zeit flächendeckend in die Regelversorgung der gesetzlichen Krankenkassen integriert werden. Dazu gehört auch eine baldige Implementierung des E-Rezeptes, um die digitale Gesundheitsversorgung ganzheitlich anbieten zu können.

goodBot

Freiburg

Roboter zur Unterstützung von Laboranten. Der goodBot automatisiert, präzisiert und erleichtert den Transfer von Flüssigkeiten und soll dadurch die Effizienz wissenschaftlicher Forschung steigern

Was ist Ihre Vision? Wo sehen Sie Ihr Start-up im Jahr 2025, 2030?

Im Jahr 2030 wird goodBot umfassende Lösungen für die Automatisierung der Forschung anbieten. Von der Planung der Experimente auf Grundlage automatisch ausgewerteter Paper, über die Durchführung der Experimente bis zur Analyse von Ergebnissen.

Wie bewerten Sie die Zukunft Ihres Start-ups?

Rosig. Nachdem das Team um zwei ideenreiche und tatkräftige Gründer ergänzt wurde, habe ich das Gefühl, uns kann nichts mehr aufhalten.

Wie wirkt sich die Corona-Pandemie auf Ihr Start-up aus? Gibt es neue Chancen oder Einschränkungen oder sowohl als auch?

Die Suche nach einem Team wurde dadurch erschwert, aber die Krise gab mir die Gelegenheit, in der virologischen Diagnostik zu arbeiten, wo bereits viel automatisiert wird. Viele Roboter kranken dort an ähnlichen Problemen wie die Forschungsroboter: Sie nehmen viel Platz ein und legen keinen Wert auf Benutzerfreundlichkeit.

Was würden Sie sich von der Politik (oder von Institutionen, Gründerunterstützern etc.) wünschen, jetzt ad hoc oder langfristig?

Gerade in der Vorgründungszeit, wo die Kasse ohnehin sehr angespannt ist, entstehen Kosten (rechtliche Beratung, Website, Entwicklung etc.), die sich schnell summieren. Öffentliche Fördermittel bedürfen jedoch i.d.R einer längeren Vorlaufzeit. Für die Überbrückung sind uns keine Zuschüsse bekannt und abrufbar. Um uns voll auf die Entwicklung zu konzentrieren, würden wir entsprechende Programme begrüßen, die Gründer-Teams mit 1000-5000€ unterstützen.

HealthX Future GmbH  

München

Digitales Ökosystem für die Pflege: Offene Plattform für schnellen, sicheren und strukturierten Austausch von Informationen innerhalb der Organisation sowie über die eigenen Organisationsgrenzen hinaus zwischen stationären Pflegeeinrichtungen, ambulanten Pflegediensten, niedergelassenen Hausärzten, Apotheken, Patienten und Angehörigen.

Wie bewerten Sie die Zukunft Ihres Start-ups?

Total positiv! Dass die Digitalisierung in der Altenpflege ein wichtiges Thema ist, muss man zum Glück nicht mehr so häufig erklären. Wir haben große Lust, das Pflegewesen nachhaltig zu verändern und die nötige und hilfreiche Digitalisierung mit voranzutreiben.

Wie wirkt sich die Corona-Pandemie auf Ihr Start-up aus? Gibt es neue Chancen oder Einschränkungen oder sowohl als auch?

Wir sehen vor allem neue Chancen. Durch die sich verändernden Herausforderungen für Pflegeeinrichtungen während der Pandemie haben wir innerhalb weniger Wochen eine App entwickelt, mit der Heime schnell und unkompliziert die Angehörigenbesuche koordinieren können. Heimbesuche werden von selbst organisiert, die zahlreichen Telefonate zur Abstimmung fallen weg. Mit unserer Terminmanagement-App entlasten wir unsere Partner-Einrichtungen bereits heute akut. Auch weiteren Einrichtungen stellen wir unsere Anwendung zunächst kostenfrei zur Verfügung.

Was würden Sie sich von der Politik (oder von Institutionen, Gründerunterstützern etc.) wünschen, jetzt ad hoc oder langfristig?

Weniger Hürden und Fallstricke bei der Unternehmensgründung. Bei vielen Themen wie bspw. Sozialversicherungspflicht oder Ausgestaltung des Gesellschaftsvertrages braucht man aufwendige Vorarbeit und Know-how, was viel Zeit kostet.

inContAlert.

Bayreuth

Regain controll: Mit Hightech gegen Inkontinenz: Sensor zur Messung des Füllstands der Blase, der Inkontinenz Patienten hilft, rechtzeitig die Toilette aufsuchen zu können.

Was ist Ihre Vision?

inContAlert ist ein Wearable zur Überwachung des Harnblasenfüllstands, das so die Ungewissheit aus dem täglichen Leben von Patienten mit einer neurogenen Blasenstörung nimmt und diesen dabei hilft ein normales Leben zu führen.

Wie wirkt sich die Corona-Pandemie auf Ihr Start-up aus? Gibt es neue Chancen oder Einschränkungen oder sowohl als auch?

COVID-19 schränkt uns in der physischen Zusammenarbeit ein, was bei unserer Wearable-Entwicklung nicht unerheblich ist. Förder- oder investorenseitig haben wir bisher nur einige wenige einschränkende Stimmen wahrgenommen.

Was würden Sie sich von der Politik (oder von Institutionen, Gründerunterstützern etc.) wünschen, jetzt ad hoc oder langfristig?

Ad hoc würden dem Start-up-Umfeld Finanzierungszusagen und im klinischen Bereich Sandbox-Projekte helfen. Gutes Zureden bei gleichzeitigen Nachrichten über verminderte Finanzierungsvolumina hilft nur bedingt, da niemand weiß, ob nicht doch in einem Jahr die Finanzierungen einbrechen. Gleichzeitig werden gerade Entwicklungsprojekte, die Patientenkontakt benötigen, durch die Einschränkungen des öffentl. Lebens aufgehalten. Es würden Sandbox-Projekte helfen, bei denen sich alle Beteiligten dazu bereiterklären können, bestimmte Risiken einzugehen, um Forschung und Entwicklung nicht zu hemmen.

InnoSurgeAC Logo

InnoSurge AC

Aachen

Software zur Planung der chirurgischen Rekonstruktion des Kiefers nach Tumorentfernungen, die geometrisch optimale Operationsvorschläge generiert.

Wie wirkt sich die Corona-Pandemie auf Ihr Start-up aus? Gibt es neue Chancen oder Einschränkungen oder sowohl als auch?

Da wir derzeit noch durch Exist-Forschungstransfer (Drittmittelförderung bzw. Pre-Seed) gefördert sind, befinden wir uns in einer noch relativ bequemen finanziellen Situation. Die Entwicklung unserer medizinischen Software sowie sämtliche internen Prozesse die damit einhergehen laufen unverändert weiter. Da sämtliche Konferenzen und Veranstaltungen abgesagt oder verschoben wurden, beeinträchtigt dies jedoch unsere Weiterentwicklung sowie den Ausbau unseres Netzwerkes. Wir planen Ende 2020 in Gespräche mit Angel Investoren einzusteigen, um eine Anschlussfinanzierung (Seed) zu akquirieren. Aufgrund der Corona-Pandemie ist fraglich, wie offen Investoren zu jenem Zeitpunkt sein werden.

Was würden Sie sich von der Politik (oder von Institutionen, Gründerunterstützern etc.) wünschen, jetzt ad hoc oder langfristig?

Wir wünschen uns staatliche Unterstützung zur Überbrückung für junge Startups, die auf Grund der Corona-Pandemie keine Investitionskapital bekommen. Dies könnte beispielsweise in der formlosen Verlängerung von staatlichen Förderprogrammen (bspw. Exist) realisiert werden.

Lamiloo

München

Same-Day-Medikamentenlieferungen

Service für Medikamentenlieferungen von der Apotheke zum Endkunden via Fahrradkurier.

Was ist Ihre Vision?

Niemand sollte mehr vor die Tür müssen, um seinen akuten Bedarf nach Medikamenten zu decken. Wir liefern innerhalb von 3h jedes Medikament von der Apotheke zum Endkunden.

Wie bewerten Sie die Zukunft Ihres Start-ups?

Durch das E-Rezept werden Lieferungen aus der Apotheke zum Endkunden noch relevanter, da der übliche Gang mit dem Rezept zur Apotheke nicht mehr notwendig ist. Wir wollen Partner der Apotheken sein, um den steigenden Bedarf an sicheren und zuverlässigen Same-Day-Lieferungen decken zu können.

Wie wirkt sich die Corona-Pandemie auf Ihr Start-up aus? Gibt es neue Chancen oder Einschränkungen oder sowohl als auch?

Apotheken erkennen die Wichtigkeit kontaktloser Zustellungen für Kunden aus der Risikogruppe. Hier können wir helfen, das Infektionsrisiko der Risikogruppe zu reduzieren und die Medikamentenversorgung aufrechtzuerhalten.

Liotec GmbH

Bayreuth

Digitale Lösungen für die Pflege: Das Start-up hat zwei digitale Anwendungen entwickelt, zum einen die Organisationssoftware „Point“ und die Belohnungsplattform „Value“, die Pflegeheimen erlaubt die erbrachten Zusatzleistungen der Mitarbeiter zu vergüten.

Was ist Ihre Vision?

Wertschätzung und attraktive Arbeitsbedingungen in der Medizin- und Gesundheitswirtschaft sowie im Sozialwesen ohne Personalmangel!

Wie bewerten Sie die Zukunft Ihres Start-ups?

Wir sind davon überzeugt, dass wir mit der Kombination der Themen Wertschätzung und Digitalisierung in der Medizin- und Gesundheitswirtschaft sowie im Sozialwesen sehr gut für die Zukunft aufgestellt sind, denn mit Value ist mehr als ein „Dankeschön“ oder Applaus möglich. Gerade momentan ist die Wertschätzung unserer Helden des Alltags wichtiger denn je und wir merken, dass wir den Nerv der Zeit getroffen haben.

Wie wirkt sich die Corona-Pandemie auf Ihr Start-up aus? Gibt es neue Chancen oder Einschränkungen oder sowohl als auch?

Die Corona-Pandemie zeigt die Wichtigkeit der systemrelevanten Berufe in der Medizin- und Gesundheitswirtschaft sowie im Sozialwesen. Darüber hinaus wurden die Defizite bei Themen wie Arbeitsbedingungen, Wertschätzung und Digitalisierung noch offensichtlicher. Dementsprechend sehen wir auch in der aktuell schwierigen Situation das Positive und denken, dass sie insgesamt für die Zukunft eher eine Chance darstellt.

Was würden Sie sich von der Politik (oder von Institutionen, Gründerunterstützern etc.) wünschen, jetzt ad hoc oder langfristig?

Jetzt ad hoc: Schnelle und unbürokratische Hilfe für Start-ups aller Entwicklungsphasen in Situationen wie der Corona-Krise, die dort auch ankommt. Langfristig: Abbau von Hürden bei Gründungen, um den Innovationsstandort zu stärken.

Lime Medical GmbH

Mainz

Anyhand – die Roboter gestützte Handbewegungsmaschschine – revolutioniert die Handtherapie durch ein smartes Reha-Gerät und ermöglicht Schlaganfall- und Unfallpatienten eine schnellere Rückkehr in ihren Alltag.

Was ist Ihre Vision?

Nach dem Markteintritt in Deutschland noch in diesem Jahr wollen wir unseren Handtherapieroboter in der DACH Region etablieren und dafür sorgen, dass eine große Zahl der Handpatienten von intensivierter Bewegungstherapie profitieren kann. Unsere Vision ist es, Patient, Therapeut und Arzt in einem digitalen Ökosystem zu vernetzen, sodass Ressourcen optimal genutzt werden können.

Wie bewerten Sie die Zukunft Ihres Start-ups?

Vor wenigen Wochen hat unser erstes Produkt, die AnyHand, die CE-Kennzeichnung erhalten und darf somit als zertifiziertes Medizinprodukt vertrieben werden. Dieser wichtige Punkt lässt uns aktuell sehr positiv in Richtung Markteintritt und Etablierung blicken!

Wie wirkt sich die Corona-Pandemie auf Ihr Start-up aus? Gibt es neue Chancen oder Einschränkungen oder sowohl als auch?

Zwar war Anfang des Jahres die Produktion von Einzelteilen in China eingeschränkt, aktuell sind diese Engpässe aber ausgeräumt. Das Arbeiten im Home Office war eine neue Erfahrung für uns: mit einem täglichen, kurzen Standup Call konnten wir die Arbeitsprozesse auch örtlich getrennt voneinander deutlich besser als gedacht koordinieren.

Was würden Sie sich von der Politik (oder von Institutionen, Gründerunterstützern etc.) wünschen, jetzt ad hoc oder langfristig?

Im Rahmen der vielen Unterstützungsprogramme hätten wir uns auch eine Variante für Start-ups gewünscht, die noch keinen Umsatz generieren, keine Verlustausfälle verzeichneten, aber dennoch von der stockenden Wirtschaft betroffen waren.

Medicalvalues GmbH

Karlsruhe

medicalvalues unterstützt den Diagnoseprozess durch die Kombination von Machine Learning, Leitlinien und Forschungswissen im Bereich medizinischer Labordaten. Dadurch wird die Früherkennung von Krankheiten wie Diabetes, Fettstoffwechselerkrankungen und Anämie verbessert.

Was ist Ihre Vision?

Wir sind ein erfolgreiches deutsches Unternehmen, welches weltweit führend im Bereich Machine Learning für Labordaten ist.

Wie bewerten Sie die Zukunft Ihres Start-ups?

Positiv – das Potential von Machine Learning im Bereich der Labormedizin ist massiv und wir werden es nutzen.

Wie wirkt sich die Corona-Pandemie auf Ihr Start-up aus? Gibt es neue Chancen oder Einschränkungen oder sowohl als auch?

Eine Einschränkung ist, dass wichtige Entscheidungsträger in Kliniken schwer zu erreichen sind, da sie sich – zum Glück – auf die Bewältigung der Corona-Pandemie konzentrieren. Gleichzeitig wurde einer großen Bevölkerungsgruppe deutlich, welche wichtige Rolle Labortests einnehmen, was sehr positiv ist.

Was würden Sie sich von der Politik (oder von Institutionen, Gründerunterstützern etc.) wünschen, jetzt ad hoc oder langfristig?

Es mangelt nicht an Willen oder Geld.
Die Politik muss mit klaren Gesetzen und Regelungen sichere, datenbasierte Geschäftsmodelle ermöglichen, welche die Behandlungsqualität erhöhen und klar definierten Datenschutzvorgaben folgen.

Miraculix

Jena

Die Revolution des Drogentests – Neuartiges Verfahren, mit dem schneller und kostengünstiger die Konzentration von psychoaktiven Substanzen im Körper bestimmt werden kann.

Was ist Ihre Vision? Wo sehen Sie Ihr Start-up im Jahr 2025, 2030?

Quantitative Substanzschnelltests unseres Jungunternehmens sind im privaten und staatlichen Drug Checking als Routineschritt etabliert und gehören zur Standardausstattung im medizinischen Einrichtungen wie Notfallambulanzen und Krankenhäusern – Unser Testverfahren rettet Leben und ermöglicht neue Behandlungs- und Therapieformen. Verantwortungsbewusste Drogenkonsument*innen haben durch unsere Testsysteme erstmalig die Möglichkeit, Sicherheit über die Zusammensetzung ihrer Substanzen zu erlangen.

Wie bewerten Sie die Zukunft Ihres Start-ups?

Das politische Umdenken im Umgang mit Drogenkonsum und damit beispielsweise die zunehmende Einrichtung von staatlichen Drug Checking Institutionen in Deutschland, als auch verstärkte Entkriminalisierung insbesondere in den USA (Denver, Oakland und Santa Cruz) lassen uns auf einen wachsenden Bedarf an quantitativen Testsystemen zur Substanzprüfung in den kommenden Jahren hoffen. Zudem sehen wir in der steigenden medialen Aufmerksamkeit von psychedelischen Substanzen in Forschung und Therapie, wie beispielhaft der Einsatz psychoaktiver Pilze in der Behandlung von Depression ein neuen und stark wachsenden Zukunftsmarkt.

Wie wirkt sich die Corona-Pandemie auf Ihr Start-up aus? Gibt es neue Chancen oder Einschränkungen oder sowohl als auch?

Die Corona bedingte Schließung der universitären Labore, sowie Verzögerungen von Lieferungen aus China warfen die Entwicklungen unserer Testsysteme zeitlich zurück. Schwerer treffen uns jedoch die Absagen zahlreicher Messen und geplanter Dienstreisen wie beispielsweise zu unserem Pilotkunden in den USA, welche den Markteintritt und den Gewinn zukünftiger Partner immens erschwert.

Was würden Sie sich von der Politik (oder von Institutionen, Gründerunterstützern etc.) wünschen, jetzt ad hoc oder langfristig?

Das die Corona bedingte Einschränkungen und zeitlichen Verzögerungen von Gründungsvorbereitungen bei den Laufzeiten von Förderprogrammen wie dem EXISTGründerstipendium Rücksicht finden.

NeuroLifeBalance

Düsseldorf

Medikamentenfreie Behandlungstherapie für Menschen mit neurologischen Entwicklungsverzögerungen, wie z.B. ADHS. Durch Sensorik- und Motorik Training werden ungleiche Entwicklungsstände im Gehirn ausbalanciert.

Was ist Ihre Vision?

In 10 Jahren soll die Hemisphären-Integration mit NeuroLifeBalance-Training deutschlandweit bekannt und als erste Wahl bei AD(H)S und anderen neurologischen Entwicklungsverzögerungen angewandt werden. Mehr als 1000 Vollzeit-Trainer deutschlandweit arbeiten erfolgreich mit dieser Methode und helfen jährlich über 40.000 Kindern.

Wie bewerten Sie die Zukunft Ihres Start-ups?

In einer Zeit, in der schulische Probleme und AD(H)S-Diagnosen mit steigenden Zahlen aufwarten und klar ist, dass sich diese Probleme nicht auswachsen, sondern Komorbiditäten und somit gesellschaftliche, soziale und wirtschaftliche Problem mit sich bringen, kann und sollte ein medikamentenfreies Sensorik- und Motoriktraining das zukünftige „Mittel“ der Wahl sein.

Wie wirkt sich die Corona-Pandemie auf Ihr Start-up aus? Gibt es neue Chancen oder Einschränkungen oder sowohl als auch?

Wie in vielen anderen Unternehmen auch hat die Corona-Krise uns die Chance eröffnet, uns im Bereich digitales/Online-Training auszuprobieren und neue Wege für diese Form des Trainings zu planen, so mehr Kunden erreichen zu können.

Was würden Sie sich von der Politik (oder von Institutionen, Gründerunterstützern etc.) wünschen, jetzt ad hoc oder langfristig?

Als Gründer sehe ich mich vielfältigen Herausforderungen ausgesetzt. Um mich mehr auf den Aufbau des Start-ups kümmern zu können, wünsche ich mir eine generelle Entlastung bei bürokratischen Anforderungen sowie eine Sicherheit gegen unplanbare hohe Abmahnkosten für selbst kleinste und unwillentliche Verstöße komplizierter und bürokratischer Regeln.

Novaheal GmbH

Bochum

Lernplattform für Gesundheitsfachberufe, die Azubis bis hin zur hochspezialisierten Fachkraft, mit aktuellem, didaktisch aufbereitetem Wissen versorgt.

Was ist Ihre Vision? Wo sehen Sie Ihr Start-up im Jahr 2025, 2030?

Unsere Vision ist, das Gesundheitssystem durch Bildung zu verbessern. In 5 Jahren wünschen wir uns, dass wir ein Team haben, welches seinen Job liebt und jeden Tag erfüllt das Büro verlässt. Mit diesem Spirit haben wir die App für die Pflegeberufe „Pflegonaut“ perfektioniert und arbeiten mit Hochdruck an der Fertigstellung einer umfassenden interdisziplinären Lernplattform für alle Gesundheitsfachberufe.

Wie bewerten Sie die Zukunft Ihres Start-ups?

Wir bewerten unsere Zukunft sehr vielversprechend und arbeitsreich, da zum einen die Ausbildung von Pflegefachkräften im Zuge des demografischen Wandels wichtig bleiben wird, zum anderen steckt auch die zunehmende Digitalisierung in der Aus- und Weiterbildung noch in den Kinderschuhen.

Wie wirkt sich die Corona-Pandemie auf Ihr Start-up aus? Gibt es neue Chancen oder Einschränkungen oder sowohl als auch?

Die größte Herausforderung vor die uns die aktuelle Coronavirus-Pandemie gestellt hat ist wahrscheinlich, dass die Evaluation unseres Prototypen an den Schulen nicht mehr persönlich ablaufen kann. Dadurch geht uns viel Feedback verloren und die Produktentwicklung stagniert.

Was war ein Learning aus der aktuelle Corona-Pandemie? Es war eine sehr bestärkende Erfahrung zu erleben, dass alle im Team sehr flexibel und engagiert auf die spontane Umstellung reagiert haben. Die gelebte offene Kommunikation in Kombination mit einem großen Maß an Flexibilität gibt uns großes Vertrauen, der ständigen Unbeständigkeit konstruktiv gegenübertreten treten zu können.

Plus10 GmbH

Augsburg

KI-basierte Algorithmen zur Automatisierung der Optimierung komplexer Fertigungsanlagen u.a. im Pharmabereich.

Was ist Ihre Vision? Wo sehen Sie Ihr Start-up im Jahr 2025, 2030?

Im Jahr 2025 sind wir führender Anbieter für datengetriebene Optimierungen in der Produktion. Unser Assistenzsystem Shannon® unterstützt Produktmitarbeiter*innen weltweit bei ihrer täglichen Arbeit und optimiert dadurch nachhaltig die Produktion. Im Jahr 2030 sind wir einer der weltweit führenden Anbieter im Bereich app-basierter Assistenzsysteme und Advanced-Data-Analytics in der Produktion.

Wie bewerten Sie die Zukunft Ihres Start-ups?

Wir sehen positiv in die Zukunft, denn Digitalisierung und Künstliche Intelligenz in der Produktion sind weltweit nicht mehr aufzuhaltende Trends, bei denen wir mit unserer bereits langjährigen Erfahrung unsere Kunden bestmöglich unterstützen können.

Wie wirkt sich die Corona-Pandemie auf Ihr Start-up aus? Gibt es neue Chancen oder Einschränkungen oder sowohl als auch?

Da wir hauptsächlich in Deutschland, Schweiz und angrenzenden Ländern tätig sind, spüren wir natürlich die Auswirkungen der aktuellen Wirtschaftslage. Die meisten Unternehmen fokussieren sich nun auf die Herausforderungen, mit denen sie sich aufgrund der Corona-Krise konfrontiert sehen. Doch genau bei solchen Problemen wie Kostendruck und Fragen nach Effizienzsteigerung in der Produktion können unsere KI-Tools unterstützen. Ein Teil unserer Kunden kommt zudem aus dem Bereich Pharmazie, aus dem wir in den letzten Tagen wieder verstärkt Anfragen erhalten. Hier scheint eine erste Talfahrt bereits überstanden zu sein.

Praxis Concierge

Stuttgart

KI-Unterstützung zur Administration von Ärzten und Krankenhäusern. Hilfe bei der Terminvereinbarung und der Rezeptausstellung. Das andere Produkt ist eine KI, welche am Telefon Symptome von Patienten durch Fragen herausfindet und die gesammelten Informationen für den Arzt übersichtlich aufbereitet.

Was ist Ihre Vision?

Mit unseren Lösungen wollen wir einen Beitrag leisten, das Gesundheitswesen effizienter zu gestalten und damit für Patienten in Europa und in Entwicklungsländern eine zugängliche und zuverlässige Versorgung sicherzustellen. Für Krankenhäuser und Arztpraxen in Europa wollen wir ein verlässlicher Partner für die Automatisierung von Routine-Abläufen und speziell telefonischen Diensten werden.

Wie bewerten Sie die Zukunft Ihres Start-ups?

Das Gesundheitswesen hat in der letzten Zeit eine neue Sichtbarkeit und einen neuen gesellschaftlichen Stellenwert gewonnen. Trends wie der zunehmende Mangel medizinischer Fachkräfte, der demographische Wandel und die damit einhergehende Zunahme chronischer Erkrankungen erhöhen den Bedarf an unseren innovativen Lösungen zur Automatisierung von Routine-Abläufen. Hinsichtlich unserer weiteren Geschäftsentwicklung sind wir zuversichtlich.

Wie wirkt sich die Corona-Pandemie auf Ihr Start-up aus? Gibt es neue Chancen oder Einschränkungen oder sowohl als auch?

Der Ausbruch der Pandemie hat unsere Verkaufsaktivitäten zunächst zum Erliegen gebracht – unsere Kunden hatten mit der Eindämmung der Krise alle Hände voll zu tun. Wir haben die Krise jedoch auch als Chance genutzt, bestehende Prozesse mit neuen Lösungen neu zu denken und stoßen damit zunehmend auf Interesse, vor allem in europäischen Ländern, die von Covid-19 sehr stark betroffen waren und sind.

Was würden Sie sich von der Politik (oder von Institutionen, Gründerunterstützern etc.) wünschen, jetzt ad hoc oder langfristig?

Von Institutionen in Deutschland: mehr Offenheit für innovative digitale Lösungen und für die Zusammenarbeit mit Startups. In unserer erfolgreichen Teilnahme am EUvsVirus-Wettbewerb haben wir direkt das enorme Potenzial erfahren, das in einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit an konkreten Herausforderungen entstehen kann. Wir würden uns wünschen, dass die Politik auch im Gesundheitswesen Foren für einen offenen Austausch und allseitigen Lernprozess etabliert.

TissueFlow

Essen

BoneFlow®-Der patentierte, chirurgische Saugansatz mit einem entnehmbaren, bioresorbierbaren Filter aus Knochenersatzstoff hilft dem Knochen, sich selbst zu heilen.

Was ist Ihre Vision? Wo sehen Sie Ihr Start-up im Jahr 2025, 2030?

Die Entwicklung von Medizinprodukten aus der Klinik heraus: Vom Chirurgen, für den Chirurgen! 2025: Ein Produkt auf dem Gebiet der Geweberegeneration auf dem Markt, Vertrieb über Kooperationen 2030: Aufbau der Sparte Diagnostics als zweite Säule.

Wie wirkt sich die Corona-Pandemie auf Ihr Start-up aus? Gibt es neue Chancen oder Einschränkungen oder sowohl als auch?

Insgesamt sind die Bedingungen aufgrund der allgemeinen Zurückhaltung von Investoren und der MDR-Reglementierung deutlich erschwert! Jedoch sehen wir auch große Chancen einer positiven Entwicklung nach der aktuell stattfindenden Marktbereinigung.

XenoGlue

Berlin

Bioklebstoff zur Behandlung von Wunden und Knochenbrüchen. Der Kleber basiert auf Muschelproteinen und verhärtet sich mit UV-Licht.

Was ist Ihre Vision?

Ein Pharma-Start-up mit einem Produkt in der Veterinärmedizin entwickelt zu haben und dann bis 2030 den Schritt in die Humanmedizin mit einem starken Partner zu bewerkstelligen.

Wie bewerten Sie die Zukunft Ihres Start-ups?

Die Zukunft unseres Star-ups bewerten wir mit großen Chancen, da unsere Entwicklung eine Plattform darstellt, aus der viele Endprodukte entwickelt werden können.

Wie wirkt sich die Corona-Pandemie auf Ihr Start-up aus? Gibt es neue Chancen oder Einschränkungen oder sowohl als auch?

Trotz Einschränkung des persönlichen Kontakts und eines mehrmonatigen Lockdowns konnten wir an unserem Projekt weiter arbeiten und sehen jetzt durch die neue Lage auch die Life-Scince Start-ups in besonderem Fokus.

Was würden Sie sich von der Politik (oder von Institutionen, Gründerunterstützern etc.) wünschen, jetzt ad hoc oder langfristig?

Wir würden uns von Politik und Investoren sowohl mehr Mut als auch einen längeren Atem bei der Unterstützung von Start-ups im Life-Science-Bereich wünschen.